Prüfen und Warten der Gummiteile

Pflegen der Türdichtungen

Die Türen sind die größten Löcher im Fahrzeug. Diese werden ständig geöffnet und geschlossen, und das bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Deshalb wollen wir auch zu jeder Zeit, dass diese dicht halten. Dazu müssen wir unsere Türdichtungen regelmäßig pflegen. Es ist im Prinzip unvermeidlich, dass Gummis altern, aber es gibt Mittel und Wege die das Altern effektiv hinauszögern. Ein Stoff der dabei viel bessere Arbeit macht als in künstlichen Möpsen ist Silikon. Das verlängert nicht nur die Lebensdauer, sondern erhöht auch die Dichtwirkung.

 

Die Spays habe ich probiert, aber die mag ich nicht. Erstens, kann man es nicht wirklich sauber auf die Dichtung sprühen ohne im Umkreis von 30cm alles zum glänzen zu bringen. Zweitens braucht man dazu immer ein sauberes Mirkofasertuch. Woher nehmen wenn nicht stehlen. Versuche, mit normalen Baumwolltüchern, waren nicht erfolgreich, weil sich diese nach kurzem Reiben auflösen und dann hat man die Dichtungen voller Fusseln.

 

Bei den Tüchern wie z. B. von ArmorAll hat man dieses Problem nicht. Die Tücher sind stets sauber, frisch und fusseln nicht. Damit saut man sein Umfeld nicht ein, atmet keinen Sprühnebel und kann die Dichtungen gleichmäßig abreiben. Diese Kur wiederhole ich mehrmals im Jahr. Das mache ich schon seit meinem ersten Auto und bin damit immer gut gefahren. Je eher man mit dieser Art von Pflege beginnt, desto besser für die Türgummis.


Prüfen der Reifen

Hier gehe ich jetzt mal davon aus, dass Reifen montiert sind, die mit dem TÜV konform gehen und so in Fahrzeugschein bzw. ABE/ Gutachten freigegeben sind. Bei der Inspektion geht es eher darum zu checken ob die Reifen noch genug Profil haben. Ich würde da nie auf den gesetzlichen Mindestwert von 1,6mm gehen. Um bei Wind und Wetter sicher unterwegs sein zu können braucht man mindestens 4mm. Auch sollte man prüfen ob poröse Stellen sichtbar sind. Sollte dies der Fall sein, sollte man die Reifen auch wechseln weil dann sind Reifenplatzer nicht unwahrscheinlich. Gleiches gilt für eingefahrene Fremdkörper, wie Scherben, Nägel oder Schrauben. Auch sollte das Alter der Reifen geprüft werden. Dieses ist in den Reifen eingegossen. Ist der Reifen älter als 7 Jahre, und hat noch genug Profil darf er zwar weiter gefahren werden, aber man darf nicht mehr schneller als 100km/h fahren, Bei Anhängern nur noch 80km/h. Was die regelmäßige Pflege des Gummis angeht


da empfehle ich diese regelmäßig mit Starplast von Koch Chemie einzureiben. Dieses Zeug ist offiziell auch für die Reifenpflege ausgewiesen. Dieses Fluid hat sich schon bei meinen Stoßfänger mehr als bewährt. Das Ergebnis bei den Reifen lässt sich  auch sehen. Ich habe hier bereits Produkte von ArmorAll, Sonax und Nigrin getestet und diese hatten keinen so nachhaltigen Effekt wie bei StarPlast. Laut Hersteller hält StarPlast den Gummi geschmeidig. Ich reibe die Reifen mehrmals im Jahr damit ein.

Riemen

Keine Angst, diese werde ich bei meinem Boxer nicht selbst wechseln. Das ist nämlich nicht ganz ohne. Wichtig ist hierbei lediglich, diese bei unserer DIY-Inspektion im Auge zu behalten. Zwar würde ich die Wechsel von Zahn- und Keilriemen sowieso peinlich genau nach den vorgegebenen Intervallen einhalten, trotzdem würde ich diese bei meiner eigenen Inspektion genau in Augenschein nehmen. Sollte ich schon vor einem vorgegebenen Intervall ein Ausfransen oder poröse Stellen entdecken, würde ich diesen in der Werkstatt sofort tauschen lassen. Ein gerissener Zahnriehmen kann den Motor erheblich beschädigen und macht eine Reparatur von mehreren tausend Euro kaum vermeidbar. Da die Riemen beim Boxer extrem zugebaut sind, erreicht man diese entweder von unten, oder fotografiert von oben mit dem Handy in den Motorraum. Die Riemen finden sich auf der linken Seite des Motors. Man kommt mit dem Handy ganz gut hin, wenn man direkt neben


dem linken Scheinwerfer nach unten in den Motorraum hinein fotografiert oder filmt. An den Keilriemen kommt man beim Boxer auch halbwegs gut von unten ran, wenn man den Wagen auf die Auffahrkeile fährt. Klar ist das nicht vergleichbar mit einer Hebebühne, aber von oben hat man da einfach keine Chance.

Wischerblätter

Wie wichtig der Scheibenwischer ist, haben wir bei den Flüssigkeiten bereits geklärt. Aber das Wischwasser ist nicht alleine für eine freie Sicht verantwortlich. Dazu braucht es auch gute und intakte Wischerblätter. Über die Zeit gerben Sonne und Witterung die Weichmacher aus den Gummilippen der Wischerblätter. Je proröser und brüchiger die Blätter sind, desto schlechter wischen sie die Scheibe und desto queitschender sind sie auch. Der Unterschied zwischen verbrauchten und neuen Wischerblättern ist, die Haptik. Neue Blätter sind tiefschwarz, glänzend und absolut glatt. Verbrauchte hingegen sind grau, matt und fühlen sich spröde an. Aber nicht nur das Material ist wichtig, sondern auch die Kante. diese ist mit einem Präzisionsmesser absolut genau und absolut scharf geschnitten. Diese scharfe Kante verbraucht sich aber zunehmend, besonders wenn man sie stark strapaziert, z. B. wenn man den Wischer zu oft auf trockener Scheibe bewegt,


oder ihn im Winter nutzt um den Schnee auf der gefrorenen Scheibe wegzuschieben. Das sollte man tunlichst unterlassen. Für die Pflege kann man die Wischer-blätter regelmäßig mit einem Feuchttuch abziehen. Seit ein paar Jahren gibt es spezielle Cutter mit denen man die Lippe nachschneiden kann um wieder die volle Wischleistung zu erreichen. Ich kenne Leute die damit gute Erfahrungen gemacht haben; andere wiederum haben damit halbwegs gute Wischerblätter vollends ruiniert. Ich persönlich tendiere eher zur Pflege und tausche dann ggf. aus.

Pflegen der Luftbälge

Immer öfter höre und lese ich, dass der Gummi der Luftbälge über die Zeit rissig oder porös wird. Das scheint auch kein Problem nur von SMV zu sein, sondern betrifft wohl auch die Bälge anderer Hersteller. Um eine zu schnelle Alterung der Gummiteile der Luftbälge zu verlangsamen, behandle ich diese mit Silikonspray. Erst hab ich die Karre maximal aufgepumpt, da kam das Heck ein paar Zentimeter hoch. Dann hab ich die Bälge von allen Seiten mit dem Silikonspray satt eingesprüht und es einziehen lassen. Wichtig ist, dass man nicht auf die Bremsanlage sprüht. Schmiermittel haben dort nichts zu suchen! Wenn man die vorher-nachher Bilder ansieht, fällt es mir schwer den Effekt anzuzweifeln. Ob dies jetzt wirklich langfristig die nachhaltigste Maßnahme ist, kann ich so nicht sagen, aber es ist besser als den Gummis beim Zerfallen zuzusehen. Immerhin wird Silikon speziell bei den Türgummis als Go-To-Mittel genutzt. Warum also sollte es bei den Bälgen schlechter sein?