Lichttest

Prüfen der Funktion der Scheinwerfer

In den Kombi-Scheinwerfern moderner Autos finden sich heutzutage alle möglichen Leuchtmodi die unser Fahrzeug anzubieten hat, darunter Abblendlicht, Fernlicht, Parklicht und die Blinker. Alle diese Funktionen müssen zu jeder Zeit funktionieren. Wenn dies der Fall ist, sind wir hier, in Bezug auf unsere Inspektion, bereits fertig. Sollte aber eines der Lichter nicht gehen, dann muss das jeweilige Leuchtmittel im Scheinwerfer getauscht werden. Um ein Sammelsurium an allen benötigten Leuchtmitteln dabei zu haben, gibt es vorkonfektionierte Sets in denen man entsprechende Lämpchen für die verschienen Lichtfunktionen findet. Im Fachhandel oder im Internet gibt es diese Sets für die verschiedenen Fahrzeuge zusammengestellt.


Wechsel der Leuchtmittel

Die Zeiten von einfachen Leuchtmittelwechseln kennen nur noch die Älteren von uns. Es gab tatsächlich mal Zeiten, da konnte man sich in die leeren Stellen im Motorraum fast reinsetzen und die Haube zumachen. Leider sind im Zeitalter von Common-Rail-Dieseln die Motoren mit unfassbar vielen Teilen so angeschwollen, dass man an manchen Stellen kaum mehr eine Hand reinbekommt. Leider ist das auch beim Boxer so. Die kurze Schnautze ist vollgestopft mit Technik. Deshalb muss für den Lampenwechsel der komplette Scheinwerfer raus um von hinten an die Kappen zu kommen, welche die Leuchtmittel vor Nässe schützen.

Um den Scheinwerfer auszubauen muss man zu allererst die Kunststoff-abdeckung über dem Scheinwerfer abschrauben. Dann sieht man oben eine Sechskantschraube die man mit einem 10mm Schlüssel lösen kann. Dann muss die Kunststoffabdeckung unter dem Scheinwerfer raus. Dazu löst man die Kreuzschlitzschraube am Ende der Abdeckung, dort wo die geschlossene Motorhaube drüber sitzt. Wenn man diese abnimmt, sieht man unten zwei weitere Sechskantschrauben die man entfernen muss, um den kompletten Scheinwerfer entnehmen zu können. Nun sieht man auf der Hinterseite des Scheinwerfers mehrere Abdeckkappen die man gegen den Uhrzeigersinn abdrehen kann. Nun blickt man auf die von hinten eingeschobenen Leuchtmittel. Um sie zu wechseln muss man zuerst den Stecker abziehen und dann die Drahtklammern am gebogenen Ende aushängen. Nun kann man das Leuchtmittel entnehmen und ein neues einsetzen. Nun geht man alle Schritte wieder rückwärts; Stecker aufsetzen, Klammern wieder einhängen. Das ist, wenn man es zum ersten Mal macht, etwas fummelig, aber dennoch machbar. Nun kann man die Kappe aufsetzen und dann den Scheinwerfer erst einmal wieder an den Stecker anschließen. Ich persönlich schalte an dieser Stelle alle Lichtfunktionen ein und prüfe erstmal ob die Funktion wieder gegeben ist. Wenn alles so funktioniert wie es soll, kann man den Scheinwerfer wieder einbauen. Wenn dann die Kunststoffabdeckungen wieder montiert sind, ist alles wieder wie neu. DEr gesamte Wechsel sollte etwa 15-20 min pro Scheinwerfer dauern.


Einstellung von Leuchtweite und Höhe

Eigentlich wollte ich dies in der Werkstatt machen lassen. Leider war es nicht möglich in den nächsten zwei Wochen einen Termin dafür zu bekommen. Also musste ich selber ran um zu vermeiden, dass meine Lampen total falsch eingestellt sind und ich bei Nacht irgendwo in der Gegend herumleuchte. Der erste Versuch das Licht selbst einzustellen offenbarte bereits das erste Problem: nämlich eine Wand zu finden die weiss ist, und vor der man so viel Platz hat, dass wenn man 5m entfernt davor steht, man nicht seine Umwelt total blockiert. Solch eine Wand habe ich aktuell noch nicht finden können. Also habe ich im Abstand von 5m ein weisses Stück PVC-Boden aufgehängt. Ich habe den Abstand der Scheinwerfer zum Boden gemessen und kam auf 100cm. Um sicher zugehen, dass die Scheinwerfer nach unten Leuchten und nicht nach oben in den Gegenverkehr, sorgt man dafür, dass die Höhe des Lichtspots bei 5m Abstand  niedriger sind als die Scheinwerfer. Das Problem bei dieser Hau-Ruck-Methode ist, dass sie 1. unpräzise ist, und 2. es unmöglich ist den seitlichen Winkel einzustellen. Dazu braucht man einfach eine durchgehende stabile Wand. Was ich beim Einstellen auch festgestellt hatte, war, dass die Mechanik in den Scheinwerfern nicht sehr robust ist. Man muss also bei geringstem Widerstand aufhören zu drehen um die Mechanik nicht zu beschädigen.

 

Nun habe ich endlich eine weisse Fläche gefunden: die Seitenwand meines weissen Anhängers. Nun konnte ich also loslegen. Für die korrekte Justierung braucht man mehrere Maße. Meßpunkt sind die Punkte wo unsere Leuchtmittel sitzen. Das Maß von einem Leuchtmittel zu Fahrzeugmitte und das Maß von einem Leuchtmittel bis zum Boden.

 

Als Erstes bringen wir die Fahrzeugmitte auf unsere weisse Fläche auf. Sie muss im 90° Winkel so exakt wie möglich vor unserem Wagen liegen. Die Distanz vom Fahrzeug zur Wand soll exakt 5m betragen und dabei einen Abfall in der Höhe von 1,8% haben. Somit wird aus der Leuchtmittelhöhe von 116cm eine Zielhöhe von 102,5cm auf unserer weissen Wand - das wird unsere Abblendung (Leuchtweite). Nun benötigen wir noch die Breite unserer Lichts. Dieses soll parallel zum Scheinwerferabstand sein. Also übernehmen wir die 80cm von der Mitte auch auf unsere Wand.

 

Die erste Maßnahme ist, die Leuchtweitenregulierung des Sevel auf 0 zu stellen. Dies geschieht im Armaturenbrett mit den Knöpfen links der Lenksäule. Dann sollte jemand mit einem Durchschnittsgewicht von 70kg auf dem Sitz sein. Unsere Scheinwerfer haben zwei Einstellschrauben, eine für die vertikale Verstellung und eine für die Horizontale. Nun müssen die schrägen Lichtkanten mittig an unsere angezeichneten Punkte. wie man beim Vorherbild unschwer erkennen kann, sind beide Schweinwerfer von meiner gestrigen Aktion nicht total schlecht eingestellt, aber liegen doch relativ weit von der Optimaleinstellung entfernt. Obwohl sie gleichmäßig eingestellt scheinen, sind sie doch zu tief abgeblendet und zu weit rechts. Beim nächsten Bild sieht man dass die Scheinwerfer nicht auf die Mitte der Leuchtkante eingestellt sind – sie sind also zu hoch und zu weit rechts. Beim nächsten Bild sieht man die korrekte Einstellung: mittig auf der Leuchtkante.

 

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass dies eine Vorgehensweise ist, die das Licht halbwegs gut einstellt. Es ersetzt vermutlich nicht die Einstellung in der Werkstatt mit den speziellen Gerätschaften. Aber ich gehe davon aus, dass dieses Verfahren lediglich eine leichte Nachjustierung bei der HU erfordert. Und ich gehe davon aus, dass niemand Nachts von mir geblendet wird.