Der Renault Master / Opel Movano / Nissan NV400

Diese weitere Kooperation von Renault, Opel und Nissan stellte bis 2021 im Prinzip den großen Bruder zum Trafic/ Vivaro/ Primastar dar. Hier handelt es sich um einen ausgewachsenen Kastenwagen mit einem zulässigem Gesamtgewicht bis zu 4,2 Tonnen.  Bereits seit 1980 wird der Master in verschiedenen Werken in Frankreich von Renault produziert. Seit 1998 entsteht dort auch das, für Opel leicht abgewandelte, Modell namens Movano . Er unterscheidet sich primär nur vom Kühlergrill her. Seit 2010 wird hier auch das Derivat für Nissan in Form des NV400 hergestellt. Wo sich Master und Movano am Kühlergrill noch relativ ähnlich sind unterscheidet sich der NV400 von den anderen beiden doch sehr deutlich und wirkt etwas kantiger. Bei den Motoren unterscheiden sich alle drei sehr deutlich. Während der Master von Renault mit Otto- und Dieselmotoren von 2.0-2,5l angeboten wird, werden die Movanos lediglich mit Dieselmotoren  von 1,9-3,0l und der NV400 mit einem Dieselmotor


mit 2,3l ausgeliefert. Weil Opel mittlerweile im französischen Konkurrenzkonzern PSA integriert ist wurde deshalb 2021 die Zusammenarbeit beendet. Seither gibt es den Movano nicht mehr als Zwilling des Renault Master, sondern ist mittlerweile in der Sevelfamilie und wurde so zum Bruder des Ducato. Dieses Fahrzeug gibt es also nur noch als Renault Master und Nissan NV400. Man kann ihn wahlweise mit Front- oder Heckantrieb bestellen. Die Frontbetriebene Variante hat ein maximales Gesamtgewicht von 3,5t; der Hecktriebler hingegen bis 4,2t. Auch bei diesem Fahrzeug gibt es teil-, voll- und unverglaste Varianten. Durch die großzügigen Maße lassen sich auch in diesem Fahrzeug umfangreiche und komfortable Schnitte realisieren. Dadurch, dass es Varianten bis 4,2t gibt hat man hier einen größeren Spielraum bezüglich der Zuladung, bzw. des Gewichts der Einbauten. Allerdings unterliegen Wohnmobile mit 4,2t den Richtlininen von LKWs und fallen somit auch unter deren Tempolimit und Mautgebühren. Desweiteren sind diese Fahrzeuge dann nicht mehr mit dem Führerschein der Klasse B zu führen.

 

Da dieses Fahrzeug sehr groß ist und dafür aber relativ kleine Radkästen hat, sieht das Erscheinungsbild dieses Fahrzeugs sehr klobig und unausgegoren aus. Die Verbreitung dürfte eher mittelmäßig sein. Man sieht davon nicht ausgesprochen viele herumfahren. An die extreme Verbreitung seines kleinen Bruders reicht die des Masters nicht heran. Das wirft zwangsläufig Fragen in Bezug auf die Verfügbarkeit von Ersatzteilen im Ausland auf.

 

Was die Optik angeht, sind die älteren Modelle wenig auffällig, eher langweilig. Zwar fällt mir hier nichts wirklich unschön auf, wie beim Sprinter, aber es fällt mir auch nichts auf was ich positiv loben könnte. Die aktuellen Modelle sehen zwar wesentlich besser aus, aber ich persönlich finde den neuen Kühlergrill etwas überdimensioniert und von der Form her schlecht integriert. Alles wirkt irgendwie klobig. Die Radhäuser scheinen zwar ähnlich groß zu sein wie beim Sevel, wirken aber duch das klobige Erscheinungsbild kleiner, weshalb Felgen hier nicht so gut zur Geltung kommen.

 

Die Qualität ist auf einem sehr guten Niveau. Die dritte Bremsleuchte auf der Höhe des Türgriffs ist im Gegensatz zu den Bremsleuchten anderer Hersteller im Dachholm eher ungünstig. Diese wird im Stau bereits von mittelhohen Fahrzeugen für den folgenden Verkehr verdeckt.