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Montage des Solarpanels

Vor dem ersten Trip wollte ich unbedingt noch die Solaranlage installieren. Da das Freistehen für mich einer der Hauptgründe fürs Wohnmobil war, musste ich sicherstellen, dass Autarkie auch wirklich möglich ist. Dazu gehört für mich in hohem Maße Strom dazu. Ich möchte nachts Licht und TV und tagsüber meine Smartgeräte laden können. Da ich keine 500Ah an Batterien mitführen will, muss ich die Batterien unterwegs nachladen können. Ergo: Solar!

 

Ich muss dazu sagen, ich hatte vor dieser ganzen Solar Geschichte einen heiden Respekt. Es gibt hierbei echt richtig viel zu bedenken und man kann viele kleine und große Fehler dabei machen. Nicht nur, dass es da um hohe Ströme geht und da auch was bei passieren kann. Man kann auch kleine ungefährliche Fehler machen die dafür sorgen, dass die Anlage nicht, oder nur ineffizient funktioniert. Dann wäre der ganze Aufwand auch umsonst gewesen. Glücklicherweise hat mir dabei ein guter Freund geholfen. Er hatte seine Inselanlage auf seiner Garage aufgelöst und mir dabei auch das Panel günstig überlassen. Ich habe mich auch sehr gefreut, dass er mir mit seinem Fachwissen und seiner Werkstatt beim Einbau zur Seite stand. Mir war wie immer wichtig nicht unnötig in das Fahrzeugdach zu bohren. Somit war klar ich muss die Halterungen für das Panel auf das Dach kleben. Ich habe zusätzlich zum Solarpanel noch 4 Eck- und zwei Längshalterungen, eine Dachdurchführung, 15m 4qmm Kabel, einen 2A Sicherungsautomaten und jede Menge FixALL besorgt.

 


Der erste Schritt bestand darin, das Dach von oben zu vermessen um ein Gefühl dafür zu bekommen wo das Panel hin soll und wieviel Platz es einnehmen wird. Dieses Setup gibt dann mehr oder weniger, direkt vor, wo die Halterungen sein müssen. Dann habe ich diese Stellen grob angezeichnet und die Stellen mit Aceton von Schmutz, und vor allem von Fett, befreit. Ich habe hier bewusst Aceton verwendet. Ich habe zwar bei den Tipps&Tricks erklärt, dass man Aceton nicht verwenden soll wenn man Aufkleber ablöst weil dies die Lackoberfläche angreift. In diesem Fall wollte ich aber genau das. Ich wollte, dass die Oberfläche des Lacks rauh und angegriffen ist, damit sich die Haftwirkung erhöht. Danach habe ich die Stellen noch mit Schleifvließ angeschliffen um die Rauhheit noch zu verstärken. Als dies erledigt war habe ich die Halterungen von unten angeschliffen und auch mit Aceton fettfrei gemacht, denn die sind ab Werk zu glatt. Dann habe ich wieder alles auf dem Dach in Position gebracht und auch das Panel wieder in die Halterungen gelegt. Und dann alles perfekt auf Position geschoben. Jetzt konnte ich mit einem Edding die Positionen genau anzeichnen.

 

Nun habe ich die Halterungen satt mit FixAll Turbo auf die vorgezeichneten Stellen gekebt. Ich habe wirklich nicht mit Turbo gespart. Da man das da oben sowieso nicht wirklich zu sehen bekommt habe ich eher Wert auf Funktion als auf Schönheit gelegt. Dann habe ich direkt das Panel in die Halterungen gelegt und die Halterungen ans Panel rangeschoben, damit nirgends ein Spalt bleibt. Als das Turbo nach 20min angezogen hatte habe ich das Panel in die Halterung geschraubt und an den Halterungen überall ringsrum eine saubere Fuge mit dem normalen FixALL gezogen.

 

Als nächstes habe ich auf dem hintersten Querholm (in der Nähe des 3. Bremslichts) ein Loch gebohrt und auch diese Stelle mit Aceton gereinigt und dann mit Vließ angerauht. Dann habe ich die Klebeseite der Durchführung genauso bearbeitet. Erst dann habe ich das Kabel durchgeschoben und die Durchführung mit Turbo auf das Blech geklebt. Auch hier habe ich nicht an Turbo gespart. Viel hilft viel. Dann habe ich die Solar Stecker an das Kabel montiert und mit dem Panel verbunden. Für das freiliegende Stück Kabel von Solarpanel bis zur Durchführung habe ich einen Kabelkanal (auch mit Turbo) in das Dachprofil geklebt. Darin lies sich das Kabel gut verstauen, damit es nicht auf dem Dach umher rutscht und dabei Klappergeräusche macht.

 

Danach habe ich das Kabel innen in den Holmen bis zum Laderegler verlegt und es im Abstand von ca. 30cm mit Kabelbindern an den Holmen fixiert. Das Kabel darf sich bei der Fahrt keinesfalls an irgendwelchen Metallteilen aufscheuern. Dies kann einerseits zum Kurzschluss führen und andererseits ist die Stelle unter Umständen schwer zu finden. Um im Falle eines Kurzschlusses den Stromfluß zu unterbrechen habe ich ca. 25cm nach Eintritt vom Dach ins Fahrzeug einen 30A Sicherungsautomaten in der Plusleitung installiert. Da das Panel schon montiert war und Sonne darauf fiel hat dies (theoretisch) auch direkt Strom produziert. Bei der Montage wollte ich aber, dass die Leitungen nicht unter Spannung stehen. Deshalb habe ich über den Sicherungsautomaten die Leitung erstmal unterbrochen. Danach habe ich den Laderegler installiert und die Verbindung zur Aufbaubatterie hergestellt. Erst als alle Leitungen sauber verlegt und doppelt kontrolliert waren, habe ich den Sicherungsautomaten aktiviert. Und siehe da: ich war offiziell Stromerzeuger.

 

Allerdings war der zu diesem Zeitpunkt installierte Laderegler ein ziemlich billiges Ebay Gelumpe. Prinzipiell hat er schon funktioniert, aber er war einfach zu klein dimensioniert und zu schlecht ausgestattet. Man hatte für den Ladezustand nur 4 Striche und die Stromkreise waren auf dem Papier nur für 10A ausgelegt. Ich vermute allerdings, dass er nicht mal diesen geringen Leistungsangeben gerecht wurde. Ich habe dann einen anderen gekauft, der bis 40A ausgelegt ist. Der neue Laderegler hat die Batterie dann wesentlich schneller geladen und es war auch endlich möglich einen echten Status abzufragen, z.b. aktuellen Batterie-Ladestand in Prozent, und man konnte auch erkennen wieviele Ampere tatsächlich über das Panel aktuell in den Laderegler fließen.

 

Alles in Allem, die generelle Funktion konnte ich unmittelbar nach der Fertigstellung testen. Diese war gegeben. Allerdings hatten wir zum Zeitpunkt der Montage schon Ende November. Die Sonne hatte also seither nicht mehr wirklich viel Kraft. Ich kann also bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich eine Aussage über die Effektivität dieses Setups treffen. Da werde ich wohl bis zum Frühjahr warten müssen. Ich berichte dann wie es läuft.

 

 

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